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Kontist entwickelt sich weiter

Kontist hat seit gestern sein Angebot für das Selbständigen-Konto erweitert: eine virtuelle oder eine reale Mastercard sind verfügbar.
Kontist ist angetreten, eine für Freelancer optimale Lösung anzubieten. Das Startup gibt in seinem Blog nicht nur regelmäßig wertvolle Hinweise für diese Zielgruppe, sondern bietet auch ein für Selbständige optimiertes Konto an. Insbesondere die Transparenz bei der tatsächlichen Liquidität mit Berücksichtigung der notwendigen Steuerrücklagen stehen im Fokus.
Nun wird das bisher kostenfrei Konto um eine Mastercard Debit Business erweitert. In der virtuellen Variante ist die Karte kostenfrei und steht sofort zur Verfügung, die physische Variante wird mit 29 € im Jahr berechnet. Somit können die Kontoinhaber ihre Ausgaben direkt über das Geschäftskonto tätigen und müssen dies nicht privat auslegen. Wie von N26 gewohnt, werden die Ausgaben sofort in der App sichtbar sein und der Anwender kann eine Push-Nachricht erhalten.
Realisiert wurde die Lösung gemeinsam mit der Wirecard Bank AG – obwohl das Konto selbst mit der solarisBank umgesetzt wurde. Beide Partner verfügen über eine Banklizenz.
Das Beispiel Kontist zeigt, wie sich die Regeln im Banking bereits verschoben haben:
  • Um Banking anzubieten, muss man keine Bank mehr sein
    Kontist hat keine eigene Banklizenz, bietet aber trotzdem ein immer vollständiger werdendes Banking-Produkt an.
  • Banking als White-Labeling anzubieten, hat einen Markt
    Die klassischen Banken und ihre Rechenzentren kennen keine Offenheit, Ihre Leistungen Nicht-Banken anzubieten, damit diese Banking-Geschäftsmodelle umsetzen können. solarisBank geht diesem Schritt aber konsequent und nach bisheriger Beurteilung sehr erfolgreich.
  • Der Kunde will Banking und nicht Bank
    Dem Kunden ist es vollkommen egal, welche Partner hinter Kontist stehen – solange sein Geld entsprechend sicher ist und seine Banking-Anforderungen erfüllt werden. Dem Kunden ist also nicht wichtig, dass er Banking mit einer zugelassenen Bank macht, sondern dass seine Bedürfnisse erfüllt werden.

Die bisherige Regel, dass Bedürfnisse beim Banking nur von Banken erfüllt werden, gilt nicht mehr.

Kontist hat nach eigenen Angaben bereits eine vierstellige Geschäftskundenzahl, die bis zum Jahresende auf etwa 8.000 Kunden anwachsen soll. Darüber hinaus gewann Kontist im April den „FinTech des Jahres“ Preis von Paymentandbanking. Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, 80% ihrer regelmäßigen administrativen Aufgaben in Banking, Buchhaltung und Steuer zu automatisieren. 
 
solarisBank kopperiert mit Mastercard

Mastercard kooperiert mit Berliner Fintech – oder umgekehrt?

Letzte Woche berichtete zeit.de im Bericht „Mastercard kooperiert mit Berliner Fintech„. Gemeint war die SolarisBank, über die hier schon berichtet wurde.

Der Kreditkartenanbieter will sich mit der Berliner Solarisbank zusammentun, um ihren Kunden künftig leichter eigene Kreditkarten und mobile Zahlungsmöglichkeiten anbieten zu können.„, so zeit.de.

Die solarisBank hat zum Geschäftsmodell, Banking als technologische Bausteine Dritten zur Verfügung zu stellen. Das Besondere daran: das Unternehmen hat eine Banklizenz. Damit existiert ein Vorsprung gegenüber Wettbewerbern. Die etablierten Banken haben entweder eine eigene IT oder bedienen sich eines Gemeinschaftsrechenzentrums. Diese Leistung Dritten anzubieten, haben sie bisher gar nicht oder nur unzureichend geschafft. solarisBank hingegen baut schrittweise ein Banking auf und bietet dies über IT-Schnittstellen jedem Dritten an, der Banking-Module benötigt – so autoscout24.de als jüngstes Beispiel. Als Endkunde kann man bei solarisBank kein Konto eröffnen.

Die meisten am Markt operierenden FinTechs und Dienstleister haben genau hier ihre Schwierigkeiten. Sie bauen innovative Banking-Leistungen auf, benötigen aber im Hintergrund immer noch eine Bank zur Abwicklung. N26 (bisher Number26) ist hier das beste Beispiel – bisher war es die Wirecard Bank. Dieses Jahr hat N26 eine eigene Banklizenz erworben. solarisBank hat also gute Chancen, mit ihrem Geschäftsmodell erfolgreich zu sein. Immer mehr Drittdienstleister benötigen zuverlässige Bankdienstleistungen, ohne gleich den hohen Aufwand für eine Banklizenz betreiben zu wollen.

Nun hat solarisBank seine Dienstleistungen um einen weiteren Baustein mit dieser Kooperation erweitert und kann Kreditkarten ausgeben und die entsprechenden Zahlungen abwickeln. Sie verschafft sich damit Zugang zu über 43 Millionen Akzeptanzstellen in 210 Ländern.

Mastercard hat zunächst einen weiteren Emittenten hinzugewonnen. „Wir sehen das Innovationspotential der solarisBank und das starke Engagement, sich den Innovationen im globalen Banking-Markt zu verschreiben. Für uns ist es sehr spannend, mit einem jungen und visionären Banking-Unternehmen gemeinsam innovative digitale Lösungen zu entwickeln.“, so wird der Vice President von Mastercard, Dr. Andreas Spengel, zitiert.

Spannend wird zu beobachten sein, welches der beiden Unternehmen hier tatsächlich die meisten Vorteile aus der Kooperation ziehen wird. Mastercard könnte austauschbar gegen einen anderen Anbieter sein – aber gilt das auch umgekehrt? Mindestens hätte die Überschrift aber lauten müssen „solarisBank und Mastercard kooperieren“.

Inzwischen hat solarisBank auch die Marke überschritten, mit ihren Module über eine Million Endkunden zu erreichen, so berichtet das IT Finanzmagazin.