Holvi verlässt die Beta und wird kostenpflichtig

Holvi (Bericht hier) hat heute seinen Kunden die neue Business MasterCard angekündigt. Damit gibt es zu dem Modell nun auch eine weitere Bezahlmöglichkeit neben der IBAN-Nummer. Selbstverständlich ist die Karte eng mit dem Konto und der App verdrahtet.

Im weiteren Verlauf der E-Mail wird dann auch mitgeteilt, das  die Pilotphase in Deutschland und Österreich beendet ist und es werden zwei Preismodelle vorgestellt. Entweder entscheidet man sich für ein kostenfreies Modell (ohne MasterCard) und zahlt dann je Transaktion 0,50€. Die Mastercard ist dann nicht verfügbar. Oder man muss eine monatliche Grundgebühr von 8€ bezahlen und hat dann 50 Transaktionen und die MasterCard inkludiert.

Die Karte ist allerdings nur auf den ersten Blick kostenfrei. Bargeldauszahlungen kosten 2€ plus 1% und bei nicht Euro-Währungen sogar noch 2% Wechselgebühr dazu.

Die Preise sind im Verhältnis zum Markt kein wirkliches Lockmittel und dem Konto fehlen in Deutschland sicherlich noch Merkmale, wie Bargeldtransfer und/oder EC-Karte. Insofern muss Holvi durch die Funktionalität punkten. Mal sehen, wie das gelingen wird.

Holvi: Jetzt geht es los, mit ganz großen Schritten…

Ich berichte mal wieder über mein Lieblings-FinTech Holvi. “Lieblings-FinTech” nicht, weil ich begeisterter User bin und es täglich nutze. Sondern, weil man sehr schön erkennen kann, was die Banken tun könnten, aber einfach nicht machen. Entdecke die Möglichkeiten, sozusagen. Wer Holvi nicht kennt: hier habe ich es mal beschrieben.

Banken haben ein einfaches Geschäftsmodell: sie bieten Finanzdienstleistungen an und sind darin richtig gut (zumindest die meisten). Sie optimieren und optimieren und schrauben dabei an Service und Preis. Als Assets bieten sie Sicherheit und Seriösität an. Wobei die Seriösität in letzter Zeit immer mehr unter die Räder kommt.

Holvi geht umgekehrt vor: sie haben sich eine Zielgruppe herausgesucht (Freiberufler und Kleingewerbe) und bauen für diese Zielgruppe eine passende Anwendung. Finanzdienstleistungen sind davon ein Teil und werden entsprechend integriert.

Genau deswegen finde ich das Beispiel so gut: Banken gehen immer noch davon aus, dass Finanzdienstleistungen der Anwendungszweck ist.

Die erfolgreichen Modelle aus der Digitalisierung bilden aber die gesamte vom Kunden benötigte Prozesskette ab. Was meine ich damit? So hat z.B. “Uber” keine eigene Autos, bringt aber Fahrer und Kunde zusammen und bildet von der Bestellung der Fahrt über Durchführung bis Bezahlung alles ab. Gleiches für andere Dienste wie z.B. “Airbnb” – dort mit Feriendomizilien. Egal, welches Modell man sich anschaut – der Prozess beinhaltet in keinem Fall nur die Bezahlung (Geldanlage, Kreditbeschaffung etc.). Genau dieses Prinzip hat Holvi sehr schön umgesetzt.

Und so kann Holvi schon jetzt im ersten Jahr deutlich mehr bieten als die Hausbank: Kontoeröffnung in Minuten, IBAN-Nummer, Annahme von Kreditkartenbezahlungen, Online-Shop, Rechnungsmodul, Buchhaltung und eine offene Plattform, an die Erweiterungen angedockt werden können.

Funktionsvergleich

Als Ergänzung dazu hat Holvi nun angekündigt, eine Mastercard zum Konto zuzuschalten (reale und virtuelle Karten, auch mit NFC). So kann der Kunde nun auch mit seinem Holvi-Konto shoppen gehen. Wieder ein Grund weniger für den Kunden, noch eine klassische weitere Bankverbindung zu besitzen.

Banken könnten solche Modelle übrigens auch anbieten. Dazu müssten sie ihre mächtigen Kernbankverfahren technisch öffnen (Stichwort: API-Banking) und sich selbst oder Drittanbietern die Funktionen für neue Geschäftsmodelle zur Verfügung stellen.

Wahrscheinlich ist dies aber nicht die größte Hürde. Die liegt im Kopf und eingefahrenen Mustern: Banken sind eben einfach nur für Finanzdienstleistungen da. Das war schon immer so und wird auch (nicht!) so bleiben.

Schade für die Banken, dass sich immer mehr Unternehmen ihr Banking “schnell” mal selber basteln werden.

Holvi: Jeder Kunde bekommt eine IBAN/BIC

Neulich habe ich schon einmal über Holvi berichtet – ein spannendes Angebot, welches Webshop, Buchhaltung und Bankverbindung in einem Tool mit ein paar Klicks bereitstellt. Inzwischen ist man einen Schritt weiter und stellt jedem Kunden eine IBAN/BIC zur Verfügung. Darüber hinaus werden lokale Zahlungsverfahren integriert – somit kann der Kunde jetzt zum Beispiel auch per SOFORT Überweisung bezahlen.

Mal sehen, wann der nächste Schritt kommt und dieser oder ein ähnlicher Anbieter aus dem Netz Bankdienstleistungen für Privatverbraucher anbietet.