CreditPlus Bank

CreditPlus: Digitalisierung geht auch ohne Startup

Digitalisierung im Bankenumfeld wird immer als Domäne der Startups dargestellt. Das dem bei Weitem nicht so ist, zeigt das Beispiel der CreditPlus Bank AG.

„Papierlos und mobil einen Kredit beantragen – das ist mit der neuen App „CreditPlus4Now“© möglich“. So beschreibt es die Bank selbst und zeigt, wie Kredite bis 5000 Euro in 15 Minuten in einem papierlosen Prozess abgewickelt werden können:

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Insbesondere die „digitale Signatur“ und der „digitale Kontoblick“ sind bei Banking-Apps bisher einzigartig, so die CreditPlus Bank. Auch die „Identifikation per Video-Chat“ ist noch längst nicht Standard in der Bankbranche.

Bei dem „digitalen Kontoblick“ gibt der Kunde den elektronischen Blick auf sein bestehendes Girokonto durch die Eingabe seiner privaten Daten frei. Somit kann die Bank beispielsweise Nettoeinkommen, Miete, wiederkehrende Ausgaben wie Tanken, die auf ein Auto rückschließen lassen, digital erfassen und in die Kreditoption einkalkulieren. So müssen bestenfalls beim Kreditantrag von 36 Pflichtfeldern nur noch 14 eingegeben werden. Der Antrag ist schneller ausgefüllt und der Kunde muss keine Nachweise in Papierform mehr beibringen. Bei positiver Bewertung nun noch schnell die Identifikation per Video-Chat und die rechtsgültige digitale Unterschrift – und schon kann der Kredit ausbezahlt werden.

„So innovativ wie Fintechs, aber mit dem vollen Service und der Qualität der CreditPlus Bank“, sagt der Vorstandsvorsitzende Jan W. Wagner. „Für die CreditPlus Bank ist die Entwicklung der Kredit-App auch Ausdruck eines kulturellen Wandels hin zum digitalen Unternehmen“, so Wagner bei einem Interview mit dem IT-Finanzmagazin. Nebenbei: die Entwicklung hat 12 Monate in Anspruch genommen.

Das man es damit Ernst meint, kann man bereits am Außenauftritt erkennen. Die konsequente Nutzung der sozialen Netzwerke und ein für die Kunden durchaus interessant gemachter Blog zeigen die Kultur. Das Verständnis für die Digitalisierung, produktiver Ideenfindungsprozess und eben diese neue Kultur benötigen Banken zur Umsetzung innovativer Beispiele.

Technische Basis war die bereits vor Jahren in Angriff genommene Modernisierung des Kernbankverfahrens. Damit war die Möglichkeit gegeben, ohne tiefgreifende Änderungen im Verfahren die App umsetzen zu können. API-Banking eben…;-)

 

 

Digitalisierung bei der .comdirect

Digitalisierung ist das aktuelle Schlagwort. Auch in Banken. Eigentlich schon seit Jahrzehnten – dazu hatte ich schon einmal etwas geschrieben. Digitalisierung war aber bisher fast ausschließlich nach innen gerichtet: schnellere und schlankere Prozesse um Kosten zu sparen. Und wenn dies den Kunden betraf, hat man es ihm als Mehrwert verkauft. Die ersten Geldautomaten wurden nicht eingeführt, weil die Kunden es wollten, sondern weil man mittelfristig Kassenpersonal einsparen wollte. Die ersten Kontoauszugdrucker ersparten das umständlich morgendliche Wegsortieren der Kontoauszüge (wirklich eine unangenehme Arbeit, die meist bei den Azubi’s lag – ich stamme noch aus dieser Zeit ;-)).

Inzwischen ist bei einigen Banken angekommen, dass die heutige Digitalisierung etwas damit zu tun hat, dem Kunden einen Mehrwert zu bieten. Und das vollkommen unabhängig davon, ob die Prozesse der Bank günstiger oder besser werden. Es geht darum, den Kunden und damit ganz einfach die Geschäftsgrundlage zu behalten.

Nun hat die .comdirect Ihre App „smartPay“ erweitert. Mit „smartPay“ kann der Kunde seine Überweisung mit dem Mobilgerät fotografieren und die Überweisungsdaten werden automatisch erkannt. Inzwischen fast schon wieder ein „alter Hut“, auch wenn es noch längst nicht alle Banken anbieten (Liebe Banken: so etwas muss man nicht immer selber entwickeln, dass kann man auch kaufen und an die eigenen Systeme anbinden – aber das ist ein anderes Thema).

Die .comdirect hat jetzt – im ersten Schritt nur in der Android-Version – die App so erweitert, dass man die fotografierten Rechnungen dauerhaft ablegen und sogar kategorisieren kann. Und das auf deutschen Servern und auf den Rechnern der Bank.

Damit bietet hat sie aus meiner Sicht genau eine ihrer Stärken für die Kunden auf einfachste Art und Weise verfügbar gemacht: die Sicherheit. Wenn Banken noch für etwas stehen, dann für einen sicheren Tresor, in dem man Wertsachen lagern kann – und das gilt für die Kunden auch im Netz. Sicherlich kann man als Kunde das Gleiche auch bei Dropbox & Co. ablegen – aber die persönlichen Dokumente im Banktresor – das hat schon etwas.

Neben der Sicherheit wurde das zweite Kriterium beachtet: Die Einfachheit. Die Anwendung aufzurufen, das Dokument zu fotografieren und im Zweifelsfall noch einer Kategorie zuzuordnen – das ist schnell gemacht und auch von fast jedem zu leisten. Ein Rechnung am heimischen Scanner einzulesen und die Datei hochzuladen ist für viele dann doch schon wieder eine technische Herausforderung zu der auch die Lust fehlt.

Das Angebot ist sicherlich erst mal ein kleines Pflänzchen, mir gefällt das Beispiel. Es geht in die richtige Richtung und kann vielleicht sogar einmal zu einem Geschäftsmodell für Nicht-Kunden ausgebaut werden.