Die spanische CaixaBank hat eine eigene Marke gegründet, die stark an das Modell des deutschen FinTechs Number26 erinnert: „imagin bank„.
Zielgruppe sind Menschen zwischen 18-35 Jahren. Caixa hat derzeit davon rund 2.9 Millionen im eigenen Bestand und erhofft sich dadurch weiteren Zuwachs in dieser Zielgruppe.
„Neu“ an diesem Modell ist, dass man nicht unter der bestehenden Marke der Bank einen neuen, einfacheren Service anbietet, Stattdessen nimmt man in Kauf, eine neue Marke im Markt zu etablieren – aber ohne „Altlasten“. Frisch und einfach ist das Motto der neuen Bank – sie ist rein auf die mobile Nutzung eingerichtet. Sie folgt – dem Marketing zufolge -diesen fünf Prinzipien:
- So einfach, wie man es erwartet. Alles, was man erwartet über eine mobile App (interessanterweise dann aber nur iOS und Android). Einfach zu nutzen und zu verstehen.
- Die elementaren Services sind kostenfrei. Dazu gehört eine Visa-Karte.
- Die Kunden und die Community sind wichtig. Alle Kunden sind gleich. Ein Teil des Profits wird in soziale Projekte investiert.
- Der Kunde setzt sich die Ziele. Die Bank unterstützt diese.
- Der Kunde ist immer geschützt. Er erhält direkt Nachrichten, wenn auf seinem Konto etwas passiert.
Das Angebot wirkt auf den ersten Blick ansprechend und kann sicherlich durchaus die Zielgruppe ansprechen. Im Gegensatz zu einem „echten“ Fintech sieht man aber doch an der ein oder anderen Stelle durchaus die klassische Geschäftsbank „durchschimmern“. Wenn man versucht, herauszufinden, welche Services denn nun wirklich kostenfrei sind, findet man man längerer Suche auf der Homepage tatsächlich einen entsprechenden Link. Es öffnet sich eine zwei DIN-A4-Seiten lange Tabelle, wo sich ein klassischer Banker mit Excel ausgetobt hat. Plötzlich ist die Einfachheit vorbei, denn der Kunde muss unterscheiden können zwischen Services von imagin und dem Mutterhaus. Konkrete Preise findet man aber auch in dieser Tabelle nicht.
Fazit: Ja, eine Bank kann ein FinTech gründen und dieses durchaus positiv umsetzen. Aber es gehört eine gehörige Portion Mut dazu, sich dann auch wirklich von der bisherigen Denkweise komplett zu lösen. Oder vielleicht ist es auch nicht nur fehlender Mut, sondern schlicht für einen eingeschworenen Banker unmöglich?