Geschäftsbanken bauen doch PayPal…?!

Ich habe ja vor kurzem geunkt, dass die deutschen Geschäftsbanken endlich eine Alternative zu PayPal bauen sollten. Kurz danach kam eine Mitteilung zu der DKB, die mit einem Startup Cringle kooperiert. Wahrscheinlich ist mein Blick seitdem auf das Thema geschärft – nun habe ich wieder eine Ankündigung dazu gelesen.

Immerhin bis zum Weihnachtsgeschäft 2015 wollen die Geschäftsbanken nun eine Alternative zu PayPal anbieten, so eine Aussage des Deutschen Sparkassenverlages (DSV) auf die die Welt in einem Online-Artikel vom 17.12.2014 sich bezieht.

Planen tut man dies schon wohl lange, doch während die Welt sich weiterdreht, ist man sich scheinbar nicht wirklich über die Vorgehensweise einig. Immerhin hat man sich inzwischen angenähert, allerdings steht die Entscheidung noch aus, so die Welt. Auch eine konkrete Beteiligung der Sparkassen scheint noch nicht in trockenen Tüchern zu sein, hier geht der Chef des DSV „in hohem Maße von aus“. Von den anderen potenziell Beteiligten war für die Welt keine Stellungnahme zu erhalten.

Die Welt schreibt: Unstimmigkeiten zwischen den drei großen Bankengruppen gab es unter anderem über den Umfang und die Vermarktung des Online-Bezahldienstes der Geldinstitute. Laut Gans kam man nun überein, dass sich die deutsche Paypal-Variante der Banken in einem ersten Schritt ganz auf den elektronischen Handel beschränken wird. „Eine spätere Erweiterung auf mobile Bezahldienste an der Ladenkasse ist damit nicht ausgeschlossen“, ergänzte er.

Konkret bedeutet dies, dass man ab August in Piloten Zahlungsverkehr in Online-Shops anbieten will um dann im Weihnachtsgeschäft 2015 produktiv zu sein. Verzögert sich das Projekt noch, wird es vielleicht auch später – immerhin scheint man ja noch nichts schriftlich vereinbart zu haben.

Nehmen wir an, es bleibt bei dem Zeitplan – was hat man dann geschaffen? Einen weiteren Bezahldienst, der (mit Glück) von Shopanbietern parallel zu bereits bestehenden einfachen Verfahren angeboten wird. Dabei muss man es schaffen, die Shopinhaber zu ködern – dies wird man wahrscheinlich nur durch attraktivere Gebührenmodelle als bei den Mitbewerbern gepaart mit einer Zahlungssicherheit hinbekommen. Gleichzeitig muss man die Benutzer aktivieren, diesen Dienst dann auch zu nutzen. Hier wird nur die Einfachheit des Systems überzeugen können.

Ich persönlich bin sehr gespannt, ob und wie ein Angebot der Banken diese Vorteile in sich vereinen wird. Ob man bei den Verantwortlichen überhaupt schon verstanden hat, was die potenziellen Benutzer von einem solchen System verlangen, damit es auch nur ansatzweise eine Konkurrenz zu seinesgleichen wie PayPal, Apple Pay oder den vielen kleinen dynamischen Startups werden kann.

Der Satz „eine spätere Erweiterung auf mobile Bezahldienste […] ist damit nicht ausgeschlossen“ macht mir da ehrlich gesagt wenig Hoffnung. Und die gerade im Zitat ausgesparte „Ladenkasse“ lässt die Hoffnung noch ein wenig mehr schwinden. Aber vielleicht werde ich ja positiv überrascht.

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