Wieder einmal zeigt sich ein Geschäftsmodell am Markt, welches die Bankenszene angreift. Die finnische Firma Holvi will in den nächsten Monaten in 19 europäischen Ländern aktiv werden.
Das Geschäftsmodell ist relativ einfach: Man eröffnet in wenigen Sekunden bei Holvi ein Konto und hat einen Onlie-Shop über den man Waren und Dienstleistungen verkaufen kann. Soweit nichts Besonderes. Aber: Holvi ist von der finnischen Bankenaufsicht „Financial Supervisory Authority (FSA)“ als Zahlungsdienstleister zertifiziert und kann damit europaweit agieren.
Man hat also nicht nur einen Online-Shop, sondern gleichzeitig auch ein Online-Konto über das der ganze Zahlungsverkehr des Unternehmens abgewickelt werden kann. Über die reine Shopfunktionalität hinaus bietet Holvi ein Rundum-Sorglos-Paket für das Unternehmen von der Planung bis zur Steuererklärung an.
Holvi sagt von sich:
- Holvi gibt dir Überblick über deine Spesen. Die gescannten Belege sind einfach zu finden, deine Ausgaben werden automatisch aktualisiert.
- Sag Excel Lebewohl und mach’ dein Budget direkt in Holvi. Alle Ein- und Ausgänge werden in Echtzeit angezeigt.
- Erstelle und verschicke Rechnungen mit Holvi. Bezahlstatus in Echtzeit sehen und das beste: Holvi berechnet automatisch deine USt für die Steuererklärung (UVA), das spart Geld und Nerven.
- Unkompliziertes Arbeiten im Team. Gib’ deinen Projektpartnern und Kolleginnen unkompliziert Zugriff zum Holvi-Konto. So hat jeder immer den Überblick.
Sofern das auch nur ansatzweise funktioniert, stellt sich für einen Shopbetreiber tatsächlich die Frage, warum er eine Bankverbindung nutzen sollte und die Kontodaten mit mehr oder weniger schlechten Offline-Tools zur weiteren Verarbeitung aufzubereiten. Es stellt sich auch die Frage, wie lange es noch dauert, bis Lexware und Co. sich um eine Banklizenz zu bemühen und auch die Banken angreifen. Auch PayPal, amazon und Google lassen grüßen.
Die deutschen Banken hingegen scheinen sich hingegen immer noch mit der Optimierung der Kosten und der Verbesserung des Services zu beschäftigen. Schade nur, wenn irgendwann niemand diesen Service mehr in Anspruch nehmen wird. Dringend sollten die Banken sich auch nach anderen Märkten umsehen und nicht weiter hinnehmen, dass Dritte sich immer weitere Stücke ihres ehemaligen Kuchens abschneiden.
2 Gedanken zu „Holvi: wozu brauchen Sie eine Bankverbindung?“