Teilen von Wissen

Das Unternehmen muss sich darauf ausrichten, dass eine im Sinne der Kultur positive Verhaltensweise belohnt wird. Was bedeutet dies konkret?

In den allermeisten Unternehmenssystemen ist das Teilen von Wissen eigentlich erwünscht, wird aber durch Strukturen und Prozesse massiv verhindert. Der Mitarbeiter arbeitet seine vorgedachten Prozesse ab und behält intuitiv möglichst Wissen für sich – weil er damit sein Fortkommen im Unternehmen sichert.

Denn in den meisten Unternehmen wird die nächst höhere (und damit bessere Stelle) nach Zugehörigkeit und Kompetenz vergeben. Je nach Kultur sind bei der Kompetenz die soziale und die fachliche unterschiedlich gewichtet. Auf jeden Fall ist die fachliche Kompetenz mit Wissen gleich gesetzt. Also bedeutet dies, dass mehr fachliche Kompetenz gleichzusetzen ist mit mehr Wissen. Der Mitarbeiter muss also dafür sorgen, dass er mehr weiß als seine Kollegen. Logischerweise werden die meisten also ihr Wissen horten.

Ist dies nun im Interesse eines Unternehmens? Nein, das Interesse müsste daran liegen, dass möglichst viele Mitarbeiter das Wissen haben und auf dieser Basis die Prozesse des Unternehmens und damit seinen Output und Wert optimieren.

Also muss gerade das Teilen von Wissen zur Belohnung führen. Nicht der Besitz von fachlicher Kompetenz (=Fachwissen), sondern die Teilung von Wissen muss zur Belohnung führen. Denn wer Wissen teilt, besitzt zwangsweise auch eine fachliche Kompetenz auf dem Gebiet. Er zeigt damit aber auch, dass er eine soziale Kompetenz besitzt und im Sinne des Unternehmens handelt. Ist das nicht auch die viel bessere Führungskraft?

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