bankomo: Neuer Player beim Smartphone-Banking

N26, yomo der Sparkassen und nun ein Produkt der Reisebank als Tochter der genossenschaftlichen DZ Bank: bankomo.

Im Banksektor ist angekommen, dass ein Bankkonto mobil und einfach sein muss. Die Reisebank versucht sich dort nun auch. Sie zielt mit ihrem Angebot hauptsächlich auf die Gruppe der geschätzt rund 4.5 Millionen Erwachsenen ohne Girokonto. Start des Angebots soll im Sommer 2017 sein.

Wie bei den schon sich auf dem Markt tummelnden Mitspielern ist die Eröffnung sehr einfach gehalten. Neben der minutenschnellen Videoeröffnung kann auch Post-Ident oder der Gang zur Filiale genutzt werden.

Das Konto wird auf Guthabenbasis betrieben und mit einer PrePaid-Mastercard ausgestattet. Somit kann jeder, der ein entsprechendes Ausweisdokument und eine europäische Mobilfunknummer besitzt, das Konto eröffnen.

Losgehen soll es zunächst mit folgendem Leistungsumfang:

  • Konto und Umsatzübersicht
  • Guthabenbasierte bankomo-Mastercard Prepaid-Karte
  • P2P und SEPAMobile Überweisungen
  • Kostenlose Bargeldauszahlungen an 300 ReiseBank-Geldautomaten deutschlandweit
  • Mastercard Prepaid per App aktivieren und deaktivieren
  • Eigene Limits für z.B. die Mastercard per App festlegen

Spannend wird sein, wie sich die App gegenüber den Konkurrenten durchsetzen wird. Diese bieten ein identisches Geschäftsmodell, allerdings mit deutlich höherem Umfang (z.B. die Dichte der Bargeldversorgung). Interessant wird auch die Einbindung in die genossenschaftliche Welt sein, wo es bisher kein Alternativmodell wie yomo bei den Sparkassen gibt.

5 Gedanken zu „bankomo: Neuer Player beim Smartphone-Banking

  1. Marc sagt:

    Die Marketing-Abtlg. von N26 hat den Nerv div. Kunden getroffen, aber ist das mehr wie ein hype? Wer kennt das Unternehmen, abgesehen von User die sich damit beschäftigen? wieviele Nachbarn/Bekannte/Freunde usw. nutzen solch ein Konto?

    Klar die Presse schreibt viel darüber, da in der, bisher im Dauerschlaf befindlichen Branche, sich mal was tut. Betrachtet man die Funktionen im Detail, ist es eine KK mit App, die nun systematisch aufgebohrt wird, durch weitere Baustein des herkömmlichen Bankings wie IBAN, Bargeld Ein/Auszahlen usw. dh. das verschmelzen der bisherigen Bankenprodukte.
    Abgesehen von einer “kleinen Klientel” bezogen auf den Kontomarkt, ist es doch zu vernachlässigen. Es gibt viele User/Bankkunden, die nicht mal ein Smartphone haben bzw. die eins haben, wiederum nur Onlinebanking eingeschränkt (Kontoumsätze ja/ Überweisungen u.Co. nein – aus Sicherheitsgründen lieber über PC) durchführen usw.

    Interessanter dürfte daher sein, was passiert, wenn paypal eine IBAN pro Bestands-Account liefert/freischaltet. Dies ist für die schnell umgesetzt, ähnlich dem Alias-Account http://www.paypal.me
    Das würde die Kontoführung/Bankenwelt aber kräftig durchrütteln.

    • Stefan Gebhardt sagt:

      Eine wirklich spannende Idee. PayPal müsste dann sicherlich im Thema der Legitimationsprüfung nacharbeiten, wenn sie ihren Kunden eine IBAN anbieten wollen – das ist aber technisch auch eher eine Kleinigkeit. Fragt sich nur, ob Menschen im Endeffekt bereit sind, einem Konzern wie Paypal als Vollbankverbindung zu trauen. Die Frage stellt sich aber durchaus auch bei N26.

      • Marc sagt:

        halt wir doch nochmals fest: Bankomo, yomo, N26 und Co. sind Apps für KK/ Bankdienstleistungen, die es bisher auch gab, in neuer “Kleidung” das wars.

        Paypal ist ja nur ein Beispiel (gibt weitere..) und die Verifizierung ist über die marktüblichen System möglich und/oder evtl. würde sogar ein einmaliger (Bestands-) Kontozugriff ausreichen, um die dortigen (von der Bank ja bereits verifzierte Daten) ins eigene System zu übernehmen.
        Des weiteren wer sagt, dass dies somit eine Vollbank wird, es würde ja lediglich (in dem o.g. Beispiel) um die Erweiterung der aktuellen Möglichkeiten gehen. Finanzdienstleistungsgeschäfte (Finanzierung/Anlage inkl. Wertpapier) usw. wäre (im 1ten Schritt 🙂 ) ja noch nicht notwendig. In anderen Ländern sind fachspezifische Banken sowieso eher an der Tagesordnung. https://de.wikipedia.org/wiki/Universalbank

        Des weiteren weiß ich nicht, ob eine (nicht _die_) deutsche Bank sicherer ist, wie Google, Apple, Paypal & Co. oder lese ich andere Branchen-News.
        Aber auch uns bisher unbekannte EU-Banken, könnte neben dem eignen Herkunftsland die anderen Länder bedienen. Die Hürden sind doch durch IBAN zwischenzeitlich gering, dh. ein Konto bei einer Österreichische Volksbank oder einer der Big-Player wäre doch denkbar.

        Erschwerend kommt der Filialabbau der dt. Banken sowie Geldautomaten (Kosten/Abbau = wie bei Telefonhäuschen) hinzu, sodass keine örtliche Bindung mehr besteht.

        Paypal macht die Punkte still und leise und die Banken nehmen diese Gefahr fast weniger ware, als N26 oder warum gibt es in einer globalen Welt noch Auslandsüberweisungen innerhalb einer Bank bzw. Bankengruppe? Was im “klein ./. klein” bei den Volks- und Raiffeisenbanken jetzt in Bewegung kommt, ist jedoch global bei allen (vielen) Banken noch vorhanden und man stützt sich noch auf SWIFT&Co. – es ist bspw. nicht möglich von der XYZ-Bank USA in wenigen Sek. XYZ-Bank Deutschland die Zahlung zu sehen bzw. zu verschieben, da es sich um länderspezifische EDV-Systeme/Grenzen handelt. azimo und co. würde es nicht geben.
        … oder Paypal wildert im Inkasso (was die Banken auch im Produktangebot haben ganz nebenbei aber nicht richtig platzierten) mit Paypal PLUS bzw. invoice.

        Und wenn wir meinen dass Paypal schon groß ist, was ist dann alipay https://www.chinasalesco.com/services/exporter-tips/110-how-does-alipay-compare-with-paypal (hab auf die schnelle kein andere Tab. gefunden)

        Um aber auf o.g. Beitrag und Clone-Apps (also egal von welcher Bank) zurück zu kommen, hier wird an den Symptomen herum gedocktert und nicht an der Wurzel/Ursache der Problematik. Die o.g. Apps (sowie der deutsche paypal-Clone) werden daher so erfolgreich sein, wie die whatsapp-Kopien der großen deutschen Telekommunikationsanbieter.
        … und gerade bei letztem sieht man, dass “Sicherheit” groß diskutiert wird, der User aber das praktikabelste nutzt, denn was bringt einem eine schöne Insellösung, wenn niemand teilnimmt.

        • Stefan Gebhardt sagt:

          Alles vollkommen richtig. Es ging mir beim “trauen” auch nicht um das Thema Sicherheit. Da haben deutsche Banken (hier sogar die Deutsche Bank oder auch ein “FinTech” wie N26) in letzter Zeit nicht unbedingt Glanzleistungen hingelegt.

          Mir ging es um das Image und das Geschäftsgebaren. Das ist bei PayPal (zumindest für die, die sich damit beschäftigen) durchaus beim Thema Vertrauen angekratzt. Bisher hat man zumindest noch von keiner deutschen Bank gelesen, die einfach mal nach eigenem Ermessen das Guthaben einfriert.

          Alles wahrscheinlich eine Frage der Zeit. Viele Banken arbeiten ja auch kräftig daran, das Image zu ramponieren.

          Wir stimmen aber vollkommen überein: ich frage mich durchaus, was mein N26-Konto wirklich von meinem Yomo-Konto, von meinem DKB-Konto oder von meinem Volksbank-Konto unterscheidet. Die Technik wird sich schnell angleichen. Push hat N26 einen kurzen Hype gebracht – das könnte aber (wenn man es erkannt hätte) von allen anderen Playern sofort imitiert werden. Bleiben also noch die Gebühren und die Ansprechbarkeit. Bei N26, yomo, DKB muss ich mich mit einer Hotline rumquälen, bei der Volksbank habe ich immer (noch) einen persönlichen Ansprechpartner. Das fällt aber immer erst auf, wenn etwas nicht rund läuft.

          Vielleicht erleben wir eine viel größere Aufsplittung des Marktes und einen Trend, dass die Kunden ihr Geld auf viel mehr Konten bei unterschiedlichen Playern verteilen. Da liegt dann etwas rum bei Amazon, bei Paypal, bei AliExpress, bei N26, bei Yomo und vielleicht auch noch bei der Sparkasse.

          • Marc sagt:

            die Push-Möglichkeit kann nur bei Kreditkarten perfekt angewandt/abgebildet werden und wird ja von anderen Kreditkarten-Anbietern ja auch angeboten.

            bei herkömmlichen Systemen (Girocard, Lastschrift usw.) ist es technisch (!) nicht möglich, da hier ja dann die normalen Banklaufzeiten greifen. Dh. 1 Bank-Arbeitstag später idR bzw. evtl. noch länger, da manche Banken nur nachts verbuchen.
            Die Sparkassen bieten bspw. ja push (kostenpflichtig) an, aber mit dem vorgenannten Nachteil, dh. dass hiermit nicht der Zahlungszeitpunkt signalisiert wird, sondern der Verarbeitungs-/Verbuchungszeitpunkt auf dem Konto/bei der Bank.

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